Steckst du gerade in einer Umbruchphase? Dann weißt du sicherlich, wie sich dieses Gefühl von Unsicherheit anfühlt, in Neues und Unbekanntes vorzustoßen. So geht es mir gerade, wenn ich an den zukünftigen Lebensabschnitt denke. Einerseits ist da die Genugtuung, endlich den entscheidenden Schritt gewagt zu haben. Dazu mischt sich auch die Vorfreude, wenn man an das neue berufliche Ziel denkt. Gleichzeitig macht es Angst, denn man wird sich bewusst, dass man seine Komfortzone verlässt und auch einige Risiken eingeht. Wie man damit umgeht, hängt natürlich von jedem selbst ab. Ich kann hier nur meinen Weg und meine Sicht der Dinge aufzeigen, die vielleicht auch für andere hilfreich sein können.
Wie findet man heraus, was man will?
Berufliche Neuorientierung ist schwer und sicherlich für viele nicht einfach. So war es auch für mich. Die schwierigste Frage hierbei war: „Was will ich überhaupt? Was kann ich gut und erfüllt mich?“ Manche würden da Listen schreiben, Gegenüberstellungen machen, die Pros und Contras abwiegen. All das habe ich jahrelang gemacht, aber am Ende war es für mich eine Bauchentscheidung in einem Moment, in dem ich gerade einem meiner Hobbies nachging. Egal, was für dich funktioniert, eines muss meiner Ansicht nach jedoch gegeben sein: Ruhe und Entspannung. Man kann nicht hören und fühlen was einem guttut, wenn andauernd diverse Dinge einen beschäftigen. Die Auszeit, die mir mein Krankenstand bot, gab mir auch die Möglichkeit, alles loszulassen, wie Medien, Freunde und eben die Arbeit selbst. Dadurch konnte ich besser fühlen, was mir gut tut und auch besser darüber nachdenken, wie man das in die Tat umsetzt.
Der Umbruch
In die Tat umsetzen bedeutet – ganz banal gesprochen – tatsächlich eine Liste abzuarbeiten. An deren Anfang sollte das Grundlegende stehen wie: Kann ich es mir leisten? Welche Qualifikation ist dafür nötig? Muss ich andere, mir wichtige Lebensbereiche einschränken? Wenn das Grundlegende geklärt ist, können zu jedem dieser Punkte die entsprechenden Schritte hinzugefügt werden, die nötig sind, um diese zu erreichen. Man beginnt danach diese Schritte abzuhaken und zu realisieren. So kann am Ende das Ziel erreicht werden.
Ängste und Sorgen
Trotz des gut durchdachten Plans, wie ich die berufliche Veränderung herbeiführen kann, machte ich mir große Sorgen um die finanzielle und materielle Sicherheit. Man hat sich im Regelfall bis zur Lebensmitte hin bereits etwas aufgebaut, das liebgewonnen wurde, man gewohnt ist und wenn es einem guttut, auch nicht leichtfertig aufgegeben werden sollte. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn zur Absicherung etwas angespart wurde. Gleichzeitig würde ich mich darauf allein nicht verlassen. Darüber hinaus kommt in dieser Phase auch unweigerlich der Gedanke auf, ob man sich richtig entschieden hat.
Ich kann aus eigener Erfahrung beruhigen: Man hat sich richtig entschieden, denn man muss sich nur die Frage stellen, ob der alte Job einen glücklich gemacht hat und diese Frage kann man nur mit nein beantworten. Andernfalls wäre man nicht an dem Punkt, eine Veränderung herbeiführen zu wollen. Somit ist jede Veränderung eine gute Veränderung, selbst wenn man scheitern sollte. Und sollte es dazu kommen, kann man sich immer noch Gedanken machen, oder in die alte Branche zurückkehren, denn man hat dort jede Menge Berufserfahrung gesammelt. Wichtig ist, dass man sich das immer bewusst macht, sonst hüpft man von einer alten, quälenden Lebenssituation in die nächste und ein Tipp am Rande: Es hilft ins Tun zu kommen und nicht darauf zu warten.
Investiere in dich!
Ins Tun kommen bedeutet, arbeite die Schritte ab, die nötig sind und beginne, deinen Weg zu gehen. Es wird auch Zeiten geben, in denen nichts passiert. Da kann es wieder passieren, in diese Sorgenfalle zu treten. Für solche Zeiten ist es ratsam, sich weiterzubilden, sich Qualifikationen anzueignen. Ich glaube, ich spreche vielen aus der Seele wenn ich sage, dass der beste Invest jener in dich selbst ist. Erstens bist du beschäftigt, dir neue Fähigkeiten anzueignen und hast keine Zeit, lange an Sorgen festzuhalten.
Zweitens trägt jedes Invest in deine Qualifikationen und Fähigkeiten zu deiner Sicherheit und deinem Selbstvertrauen bei, weil du dadurch viel mehr Chancen nutzen kannst. So nimmt das Bild der Zukunft Gestalt an und man sieht, dass sich auf der weißen Leinwand ein Weg abzeichnet. Wo der Weg dich hinführt muss am Ende nicht zwingend jenes Ziel sein, für das du dich ursprünglich entschieden hast. Es ist nur wichtig, dass du beginnst, den Weg zu gehen und die Abzweigungen so zu wählen, dass es sich für dich richtig anfühlt.
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