Ich glaube, ihr kennt das Gefühl sicher. Ihr habt eine Idee, eine Vision, seid so zur Gänze davon begeistert, weil allein die Vorstellungen in euch so ein wohlwollendes und herrliches Gefühl erzeugt, in dem ihr Bäume ausreißen könnt. Das ist Motivation, das ist Energie, das ist das Leben, wie man es spüren kann und zumindest ich auch spüren will. Das ist die Begeisterung, die mich durch den Tag treibt, die das sogenannte Kraut auch fett macht.
Kindliche Energie
Bei mir spielt sich das immer so ab, als ob ich mich auf Weihnachten freuen würde und wieder Kind wäre. Diese 24 Tage vor dem entscheidenden Tag, an dem das Christkind kommt, hat mir schon in der Vergangenheit eine dermaßen große Vorfreude bereitet, dessen Begeisterungsfähigkeit kaum zu übertreffen war. Heute bin ich schon reifer, etwas erwachsener würde der Volksmund sagen. Das Wort “erwachsen” gefällt mir nicht so, deswegen würde ich sagen, heute habe ich mehr Erfahrungen im Leben als damals, die mich auf gewisse Situationen anders reagieren lassen. Auf den Punkt gebracht: Ich verfüge über mehr Lebenserfahrung als noch vor 20 Jahren.
Aber bleiben wir bei dem Phänomen Begeisterung, die uns eine Idee oder eine Vision in die Vorstellungen und in die Lage bringen kann, ein großes Projekt umzusetzen. Zweifelsohne bin ich ein Kind einer Castingshow-Entdeckung des ORF – Starmania. Man wird sehr schnell berühmt, hat jedoch von Tuten und Blasen keine Ahnung.
Mein Austropop-Traum scheint wahr zu werden
Mittlerweile ist es fast 17 Jahre her, dass ich bei dieser Castingshow war. In diesen 17 Jahren hatte ich auch viele, viele Projektideen. Genau diese Ideen erzeugten in mir diese unglaubliche Energie, die ich dann Beratern, Partnern, Mitarbeitern der Plattenfirma oder etwa Produzenten spüren habe lassen. Du stehst da vor jemandem und erzählst ihm deine Träume und Visionen. Im nächsten Moment zerplatzt diese Energie, als würde jemand mit der Nadel in einen Luftballon stoßen. Ich hörte: Das kannst du nicht machen, das ist nichts für dich, du musst erst Erfolg haben in der Musik, um dieses Projekt zu machen, davon kann man nicht singen und sollte es auch nicht in dieser Zeit. Warum machst du überhaupt Austropop, mach doch lieber Schlager, du wärst der perfekte Typ dafür.
All das und vieles mehr kam mir in dieser Zeit zu Ohren. Viele glaubten zu diesem Zeitpunkt wirklich, dass ihre Wahrheit die Meine sein musste. Was soll ich sagen? Wahrscheinlich wollte ich es auch so haben und habe genau das gebraucht, um mich weiterzuentwickeln. Ich weiß es nicht und kann die Frage auch schwer beantworten. Aber genau diese Erfahrungen machen aus mir heute diesen Menschen, der ich bin. Von allen Höhen, aber vielmehr von meinen Tiefen habe ich enorm viel gelernt.
Der steinige Weg zum Austropop-Olymp
Die Frage ist eher: Was machte all das mit mir? Ehrlich? Es schüchterte mich ein, machte mich unsicher und ließ mich an mir selbst zweifeln. Leider habe ich damals zu diesem Zeitpunkt niemanden gefunden, der meine Vision und meine Ideen bestärkte, sodass ich weiter an meinem Traum arbeiten konnte, um meinen Weg mit meiner Vision umzusetzen.
Ich habe mich damals anscheinend mit den falschen Leuten umgeben, die keine Ahnung davon hatten, was es bedeutet, kreativ und weltoffen zu sein. Ich mache ihnen keinen Vorwurf, möchte sie auch nicht verurteilen, es ist einfach so, dass sie es nicht besser wussten.
Träume, die dich verfolgen, musst du umsetzen – meine Austropop-Vision
Ich hingegen habe in den letzten 10 Jahren fleißig an mir selbst gearbeitet und musste währenddessen feststellen, dass gewisse Ideen und Visionen immer wiederkehren.
Mein nächstes Projekt zum Beispiel beschäftigt sich mit einem Tribute-Konzert, für einen meiner verstorbenen Heros. Seit zehn Jahren begegnet mir immer wieder dieses Projekt und ehrlich gesagt, hatte ich nie die notwendigen Eier, um es umzusetzen.
Obwohl ich in meinen Gedanken schon ein bisschen weiter war, schafften es doch immer wieder sogenannte Meinungsmacher, mir meinen Traum, mein Projekt zu zerreden. Das Schlimme daran: ich ließ es auch noch zu. Bis schließlich und endlich im letzten Dezember das Telefon läutete und genau diese Vision so klar wie noch nie vor mir stand. Und wieder erzeugte sie in diesem Moment so eine unheimliche, wahnsinnig wunderbare Energie in mir, dass ich mir sicher war, jetzt werde ich es umsetzen.
Energie entscheidet
Warum ich euch diese Geschichte erzähle, hat den Hintergrund, dass ich glaube, dass es viele Menschen da draußen gibt, mit Visionen, Träumen und Wünschen, die manchmal jedoch Angst haben, diese umzusetzen. Ganz egal, was es ist. Die Frage ist, was erzeugt in dir, was passiert in dir in diesem Moment, wenn du daran denkst. Bei mir war es so ein unbeschreibliches Kribbeln im Bauch, so eine Energie im Körper wie nie zuvor. Ich glaube genau in diesem Moment habe ich verstanden, was es bedeutet, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören. Natürlich ist diese Energie nicht genug, um jedes Projekt sofort zu 100% fertig umzusetzen. Aber sie liefert den Treibstoff für die nächsten Schritte meines Handelns. Sie lässt mich kreative Wege finden, meine Vorhaben umzusetzen. Sie sorgt dafür, dass ich am Ball bleibe, wenn es wieder schwierig wird. Diese Energie hilft mir auch dabei, mich in Geduld zu üben und auf den richtigen Zeitpunkt zu warten. Ohne diese Begeisterung würde man schnell von seinem Vorhaben Abstand nehmen.
Badet in Begeisterung
Motiviert euch selbst und blickt voller Zuversicht in die Zukunft, denn das haben schon viele andere vor euch gemacht. Falco zum Beispiel wollte niemand mit seinem ersten Song „der Kommissar“ wirklich haben. Keine Plattenfirma wollte diesen Song herausbringen. Kein Radiosender in Österreich wollte ihn spielen. Aber genau dieser Song war sein großer Durchbruch. Steve Jobs zum Beispiel hat in seiner Garage an seinen ersten Computern geschraubt. Dabei haben ihn wahrscheinlich ebenso viele für verrückt gehalten. Bruce Springsteen hat jahrelang an seiner Musik gearbeitet, bis er endlich den großen Durchbruch hatte und zu diesem Boss wurde, den wir heute kennen. Damit will ich nur sagen, dass alle kreativen Menschen da draußen etwas gemeinsam haben. Sie haben eine Energie, ein Gefühl in ihrem Bauch, in ihrem Körper, die sie zu Höchstleistungen antreibt. Nur die Harten kommen in den Garten. Oder ignoriert die Nein-Sager – wie Arnold es sagen würde. Darum macht einfach weiter, seid kreativ und lasst euch eure Träume nicht von anderen Menschen zerreden.
Viel Erfolg dabei! Euer Gernot Pachernigg.
Gernot Pachernigg – Live-Musiker & Moderator
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