Den Zahlen des IDF Diabetes Atlas von 2021 zufolge sind 10,5 % der Erwachsenen im Alter von 20 bis 79 Jahren von Diabetes betroffen, wobei fast die Hälfte von ihnen sich ihrer Erkrankung nicht bewusst ist. Weiterführende Prognosen deuten auch darauf hin, dass bis 2045 etwa jeder achte Erwachsene oder 783 Millionen Menschen weltweit an dieser Erkrankung leiden werden, was einem Anstieg von 46 % entspricht. Diese Prognose ist zwar beängstigend, aber angesichts der aktuellen Lebensumstände kaum überraschend:
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich vier Millionen Menschen an den Folgen von Übergewicht. Weiters stellt die WHO fest, dass weltweit über eine Milliarde Menschen an Fettleibigkeit leiden, darunter 650 Millionen Erwachsene, 340 Millionen Jugendliche und 39 Millionen Kinder.
Darüber hinaus prognostiziert die englischsprachige Publikation „World Obesity Federation“, dass bis 2030 jede fünfte Frau und jeder siebte Mann mit beträchtlichem Übergewicht zu kämpfen haben wird.
Zusammenhang von Fettleibigkeit und Diabetes
Eine andere Untersuchung zeigt, dass Fettleibigkeit jedes Jahr beispielsweise mit 30 bis 53 % der neuen Diabetesfälle in den USA verbunden ist. Aber auch die Zahlen aus Deutschland sind besorgniserregend, denn aktuelle Ergebnisse des Robert Koch-Instituts weisen darauf hin, dass bei insgesamt 7,2 % der Erwachsenen (4,6 Millionen Bundesbürger) im Alter von 18 bis 79 Jahren jemals Diabetes diagnostiziert wurde. Im Vergleich zum „Bundesgesundheitssurvey 1998“ („BGS98“) entspricht dies einer Prävalenzzunahme um etwa zwei Prozentpunkte.
Daher ist es kaum verwunderlich, dass der Markt für Diabetikerprodukte noch nie so groß war wie heute. Viele Unternehmen kämpfen um ihren Anteil am Kundensegment in diesem medizinischen Bereich, und auch der US-Tech-Gigant-Apple bildet da keine Ausnahme.
Das große Vorhaben
Das Bestreben von Apple, eine nichtinvasive Lösung zur Glukoseüberwachung einzuführen, die die Notwendigkeit hautdurchdringender Bluttests überflüssig macht, reicht bereits mehr als ein Jahrzehnt zurück. Ähnlich wie ein Bonus ohne Einzahlung neue Spieler in eines der vielen Online Casino locken soll, könnte eine Apple Watch mit einer Glukoseüberwachungsfunktion möglicherweise Millionen von neuen Kunden anziehen, die nach zuverlässigen Alternativen zur Blutzuckermessung suchen – eine Funktion, die gegenwärtig (noch) nicht verfügbar ist. Dieses revolutionäre Konzept scheint jedoch zum Leid der Betroffenen noch Jahre von der Verwirklichung entfernt zu sein.
Apple Watch auf Index?
Und gerade erst vor Kurzem hat die US-amerikanische „FDA“ (die „Food and Drug Administration“) mit einer Erklärung aufhorchen lassen, in der sie vor der Verwendung von Smartwatches und anderen tragbaren Utensilien zur Glukoseüberwachung warnt. Die FDA, die für den Schutz der öffentlichen Gesundheit zuständig ist, schreibt die Zulassung neuer gesundheitsbezogener Technologien vor, bevor diese in den Markt kommen können. Diese Bekanntmachung hat Apple vor neue Herausforderungen gestellt, da das Unternehmen seit Jahren intensiv an der Entwicklung einer verlässlichen Glukoseüberwachungsfunktion arbeitet. Die FDA warnt jedoch davor, dass ungenaue Blutzuckermessungen schwerwiegende, weil vor allem negative Folgen für Diabetiker haben könnten: „Bei Menschen mit Diabetes können ungenaue Blutzuckermessungen zu Fehlern bei der Diabetesbehandlung führen, einschließlich der Einnahme falscher Dosen von Insulin, Sulfonylharnstoffen oder anderen Medikamenten, die dazu führen können, den Blutzuckerspiegel schnell senken“, heißt es in der Erklärung.
Warum diese Entscheidung wichtig ist
Nicht jede neue Gesundheitsfunktion der Apple Watch muss einen FDA-Zulassungsprozess durchlaufen – denken Sie nur an das Blutsauerstoffmessgerät der Apple Watch, das diese Anforderung aufgrund seiner Einstufung als „Wellness“-Gerät problemlos umgehen könnte. Wenn Unternehmen jedoch mit Apps Einfluss auf die medizinische Versorgung einer Person nehmen wollen, ist eine FDA-Genehmigung zwingend erforderlich. Apple hat dies mit seiner EKG-Funktion getan und muss nun denselben Prozess durchlaufen, sobald die neue Glukoseüberwachungsfunktion einsetzbar sein sollte. Dieses Zulassungsverfahren ist für Apple ein wichtiger Schritt, denn dies bedeutet, dass die Funktionalitäten des Geräts sicher sind und wie vorgesehen funktionieren. Aufgrund der aktuellen Stellungnahme können wir jedoch davon ausgehen, dass die Erlangung der FDA-Zulassung für Apple keine leichte und vor allem zeitnahe Aufgabe sein wird.
Auch heute noch überwacht die Behörde regelmäßig den Markt für medizinische Geräte und arbeitet aktiv daran zu verhindern, dass Hersteller, Händler und Verkäufer unrechtmäßig mit Smartwatches oder anderen Behelfsmitteln werben, die über die Fähigkeit verfügen, den Blutzuckerspiegel zu messen. Und obwohl die strengen Vorschriften dem Schutz der Öffentlichkeit dienen, bedeuten es mit ziemlicher Sicherheit, dass Apples Glukosemonitoring, die laut durchgesickerten Informationen angeblich äußerst revolutionär sein soll, noch Jahre von einer großflächigen Markteinführung entfernt ist.
Auf was wird gewartet?
Mehrere andere Unternehmen haben ebenfalls an eigenen tragbaren Geräten gearbeitet, die diese bahnbrechende Funktion bieten würden. Apples großer Konkurrent Samsung hat im Zusammenhang mit seinem neuentwickelten Galaxy Ring mit dem Konzept der nichtinvasiven Glukoseüberwachung experimentiert, doch zuverlässige und genaue Ergebnisse zu erzielen bleibt eine Herausforderung für alle Unternehmen, die sich dieser Aufgabe verschrieben haben.
Die Botschaft ist jedoch klar: Die Zeit ist noch nicht reif für nichtinvasive Blutzuckermessungen, die mittels Smartwatches oder intelligenten Ringen durchgeführt werden kann. Bis heute gibt es kein tragbares Gerät, das den Blutzucker zuverlässig messen kann. Aber wie bei so vielen anderen technischen Weiterentwicklungen ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis das Unmögliche zur Wirklichkeit wird. Denn: wir haben schon oft staunend miterlebt, wie Apple die Grenzen des Möglichen kontinuierlich erweitert.
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