Männer, für die das Thema Familienplanung abgeschlossen ist, entscheiden sich häufig für eine Vasektomie zur dauerhaften Empfängnisverhütung. Dieser, auch als Sterilisation des Mannes oder auch Unterbindung bezeichneter Eingriff, ist risikoarm und wesentlich unkomplizierter als eine Sterilisation bei Frauen. Hier möchten wir uns den folgenden Fragen widmen: Wie genau verläuft eine Vasektomie, welche Vorteile bietet sie und was sollten Männer in diesem Zusammenhang berücksichtigen?
Für wen eignet sich eine Vasektomie?
Eine Vasektomie ist eine zuverlässige Methode für Männer, die dauerhaft zeugungsunfähig werden möchten. Die meisten Männer, die sich für einen solchen Eingriff entscheiden, sind über 30 und haben eigene Kinder. Die Familienplanung also abgeschlossen. Dennoch findet vor einer Vasektomie in der Regel eine ausführliche ärztliche Beratung bei einem Urologen statt, der dann ggf. später die Unterbindung des Mannes durchführt, da es sich um eine lebenslange Entscheidung handelt, die sich nicht einfach rückgängig machen lässt. Dieses Gespräch soll sicherstellen, dass die Entscheidung nicht leichtfertig getroffen wird und immer auch bedacht werden sollte, dass eine Trennung von der Partnerin oder eine zukünftige neue Partnerschaft den Wunsch nach Kindern noch einmal aufkommen lassen könnte.
Darüber hinaus werden Patienten selbstverständlich auch über mögliche Risiken aufgeklärt und auf etwaige Vorerkrankungen untersucht. Während die Beratung in der Regel von der Krankenkasse übernommen wird, müssen die Kosten für die Operation, die zwischen 300 und 700 Euro liegen, selbst getragen werden.
Ablauf des Eingriffs
Bei einer Vasektomie handelt es sich um einen kleinen Eingriff, der ambulant durchgeführt wird. Dabei wird der Samenleiter durch kleine Einschnitte freigelegt und um 1 bis 2 cm gekürzt. Anschließend werden die Enden der Samenleiter abgebunden, verödet oder verschlossen, wodurch Spermien nicht mehr in der Lage sind, aus den Nebenhoden in die Harnröhre gelangen können. Insgesamt ist dieser Eingriff, der unter lokaler Betäubung oder auf Wunsch auch unter Vollnarkose durchgeführt wird, etwa 15 Minuten.
Eine Vasektomie hat keinerlei Einfluss auf die Erektionsfähigkeit und das Lustempfinden, gilt aber als irreversibler Eingriff. Auch wenn die moderne Chirurgie durchaus in der Lage ist, die durchtrennten Samenleiter wieder zu vereinen, ist eine solche als Vasovasostomie bezeichnete Operation nicht immer erfolgreich.
Was sollte nach dem Eingriff beachtet werden?
Es ist wichtig, sich die ersten paar Tage nach der Operation körperlich zu schonen und sich vor allem in sexueller Enthaltsamkeit zu üben, um die Wunden optimal heilen zu lassen. Schmerzen im Hodenbereich sind in dieser Zeit nicht ungewöhnlich und können bei Bedarf mit Schmerzmitteln oder kühlen Auflagen behandelt werden. Darüber hinaus kann auch ein Baumwoll-Hodenschutz oder eine enge Unterhose gegen die Wundschmerzen helfen, da diese das Eigengewicht der Hoden entlasten.
Mit sportlichen Aktivitäten sollte man sich allerdings länger als ein paar Tage zurückhalten und erst dann wieder anfangen, wenn das mit dem behandelnden Arzt abgesprochen wurde.
Was sind die Risiken einer Vasektomie?
Eine Vasektomie ist ein Eingriff, der mit nur sehr geringen Risiken verbunden ist. Nur bei rund zwei Prozent aller Männer tritt nach der Operation ein Druckgefühl, Wundinfektionen oder Blutergüsse auf, die sich in den meisten Fällen aber schnell wieder zurückbilden. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass Schmerzen bis zu einigen Tagen nach dem Eingriff verspürt werden, was sich meist aber auch von alleine legt.
In ganz wenigen Fällen kann es aber zum sogenannten Post-Vasektomie-Syndrom kommen, bei dem Männer anhaltend unter einem Taubheitsgefühl oder auch Schmerzen leiden
Was sind die Vorteile einer Vasektomie?

- Es gibt keine bessere Methode zur dauerhaften Verhütung. Keine andere Methode bietet besseren Schutz vor ungewollter Schwangerschaft.
- Erektionsfähigkeit und Lustempfinden werden nicht beeinträchtigt.
- Die Operation ist vergleichsweise unkompliziert und birgt nur ein geringes Risiko für Komplikationen.
- Kosten für andere Verhütungsmittel entfallen.
- Die Erholungszeit nach dem Eingriff ist vergleichsweise kurz.
- Der Eingriff kann eine Entlastung für die Partnerin darstellen, da sie auf hormonelle oder riskante invasive Eingriffe verzichten kann.
Weiterführende Informationen zum Thema Vasektomie finden sich auch hier.
Fazit
Eine Vasektomie ist in der Regel ein irreversibler Eingriff, der zur dauerhaften Zeugungsunfähigkeit von Männern führt. Daher sollte dieser Schritt wohlüberlegt sein und erst vorgenommen werden, wenn man sich zu hundert Prozent sicher ist, keine bzw. keine weiteren Kinder bekommen zu wollen. Dabei sollte vor allem auch berücksichtigt werden, dass sich die Lebensumstände im Laufe des Lebens durchaus ändern können. Allgemein ist das Risiko, eine Vasektomie zu bereuen, umso höher, je früher dieser Eingriff vorgenommen wird. Für Männer, die sich absolut sicher sind, stellt eine Vasektomie aber durchaus eine effektive und risikoarme Verhütungsmethode dar.
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